Mit ‘Angst’ getaggte Beiträge

Durcheinander

Veröffentlicht: 15. März 2014 in Das verrückt - normale Leben, liebes Tagebuch
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Der Morgen ist noch nicht angebrochen und ich tigere schon seit Stunden durch meine Wohnung. Die Gedanken überschlagen sich und ich bin überfordert was da alles kommt von Innen.
Angst, Scham, Wut, Verwirrtheit… Ich kanns nicht wirklich fassen. Die Gefühle und Gedanken sind so durcheinander.
Deshalb versuche ich hier ein bisschen Ordnung reinzubringen.
Fangen wir mit der Angst an:

Angst ist mein ständiger Begleiter und sie macht mir echt das Leben schwer. Es sind ganz existenzielle Ängste die mich plagen. Angst ist ja ein Gefühl, das eigentlich zum Überleben gedacht ist von Mutter Natur. Aber was ist wenn die Angst einem lähmt und handlungsunfähig macht? Ich lebe in ständiger Angst und das macht es nicht einfacher.

Scham: ja ich schäme mich zutiefst. Auch wenn Therapeuten sagen, dass Scham nicht nötig ist, so ist es doch ein tiefes Gefühl. Und das werde ich einfach nicht los. Ich schäme mich für das was ich bin, was ich denke und fühle.

Wut: Ja es gibt Anteile, die immer wütend sind und mich zukleistern mit Schimpf- und Fluchwörtern. Das ist sehr unangenehm, aber auch verständlich. Denn wenn ich nicht wütend sein kann, muss es wohl jemand anderer sein. Wut hat auch eine grosse Kraft, die man positiv nutzen könnte. Nur bin ich da noch nicht so weit und die inneren Schimpftiraden bringen mich aus dem Konzept. Aber ich bin auch froh, dass die Wut da ist. Denn es ist wirklich zum wütend werden alles…

Verwirrtheit: ja, das ist wohl die Summe aller Gefühle. Wenn alles so durcheinander ist, dann fällt es mir schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Es purzelt einfach alles zusammen irgendwie durch meinen Kopf. Wer soll da noch denken können?? Naja, wohl nicht so einfach loszuwerden.

Ja, das so zu meinen Gefühlen grad im Moment.

Lilly ist traurig

Veröffentlicht: 2. Februar 2014 in Geschichten- und Gedichten - Ecke
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Lilly ist traurig. Sie sitzt mit ihrem heissgeliebten Teddy in der Ecke des Zimmers. Tränen kullern über ihre blassen Wangen und von Zeit zu Zeit ist ein leises Schlurchzen zu hören.
Lilly ist traurig. Aber sie darf eigentlich nicht weinen. Doch wenn sie unbeobachtet ist, dann kann sie trotzdem die Tränen manchmal nicht unterdrücken.
Lilly ist traurig. Doch sie darf nicht traurig sein, denn wer traurig ist, der ist Schwach und Schwäche muss ausgetrieben werden.
Lilly ist traurig. Morgen früh in der Schule muss sie wieder das fröhliche Mädchen spielen, das ist ihr zuwider. Aber niemand darf sehen wies ihr wirklich geht.
Lilly ist traurig. Aber sie darf niemandem von ihrer Trauer erzählen. Das macht einsam. Sie möchte doch so gerne jemanden haben der sie rettet.
Lilly ist traurig. Aber sie muss glücklich sein, muss lachen und spielen, muss aushalten und lächeln, muss gehorchen und dienen.
Das sagen DIE. Und DIE haben immer recht.
Lilly ist traurig und schämt sich für ihre Trauer. Obwohl niemand sie sehen kann hier. Aber sie schämt sich vor sich selber.
Lilly muss jetzt wieder ein artiges und starkes Kind sein.
Denn Stärke wird belohnt, Schwäche bestraft

Angst haben

Veröffentlicht: 24. Januar 2014 in Das verrückt - normale Leben
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Die ständige Angst macht mir zu schaffen.
Angst vor dem Leben, Angst vor dem Tod, Angst vor dem heutigen Tag, Angst vor meinen Mitmenschen, Angst vor Verletzung, Angst vor Heilung, Angst vor Verantwortung, Angst vor Ohnmacht, Angst vor Fremdbestimmung, Angst vor eingenen Entscheidungen, Angst vor der Therapie, Angst vor Therapieabbruch, Angst verlassen zu werden, Angst vor Nähe, Angst vor Gefühlslosigkeit, Angst vor Gefühlschaos, Angst vor dem Erinnern, Angst vor dem Vergessen…

… Alles macht mir Angst. Sie ist mein täglicher Begleiter. Manchmal heftig und lähmend, dann wieder antreibend und irreführend.
Ich weiss, dass Angst auch eine Schutzfunktion hat. Sie hat die Funktion, dass man den Körper nicht in Situationen bringt, die gefährlich sein können. Was aber, wenn Angst das Vorwärtsstreben hindert? Wenn Angst Veränderung und Entwicklung blockiert?
Ich denke manchmal, dass meine dauernde Angst, auch vor Kleinigkeiten und Dingen, die wirklich nicht angsteinflössend sind, mich in vielem behindert. Ich möchte gerne freier sein von den quälenden Ängsten des Alltags.

Ich weiss, Angst haben ist was normales. Jeder kennt sie und jeder lernt im Laufe des Lebens damit umzugehen. Doch ich habe meinen Weg mit ihr noch nicht gefunden. Zu viele kleine Dinge jagen mir echt viel Angst ein.
Manchmal berechtigt, manchmal auch einfach nur lästig und behindernd.

Die Angst vor der Angst – das ist ein Lern- und Entwicklungsfeld, das mir wahrscheinlich noch viel Zeit und Mühe kosten wird.